Mitte Mai ist das Freihandelsabkommen zwischen den USA und Kolumbien in Kraft getreten. Der bilaterale Handel von Industriegütern und einigen landwirtschaftlichen Produkten ist seither weitgehend zollfrei. Eine Region der USA, die sich besonders darüber freut, ist Südflorida. Händler und exportierende Unternehmen profitieren ebenso wie Logistiker, die mehr Frachtverkehr erwarten. „Alle Prognosen lassen erwarten: Für Florida ist das Abkommen sehr gut“, sagt Max Karagoz vom Unternehmen Alton LLC. Das bietet aus seiner Sicht auch viele Chancen für deutsche Unternehmer, die sich in Florida ansiedeln möchten.
Was bringt das neue Abkommen?
Die Internationale Handelskommission der USA rechnet durch das Abkommen mit Kolumbien mit einem Anstieg der US-Produktexporte um 1,1 Milliarden US-Dollar sowie mit Tausenden neu geschaffenen Jobs. Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt soll aufgrund des Abkommens um 2,5 Milliarden US-Dollar anwachsen. Südflorida nennt ebenfalls Zahlen: Demnach bringt das Handelsabkommen mit Kolumbien dort einen Anstieg der Exporte von Florida nach Kolumbien um 13,8 Prozent. Jährlich sollen durch das Abkommen 6.400 neue Jobs in Florida entstehen. Für den US-amerikanischen Export nach Kolumbien bedeutet das Abkommen, dass über achtzig Prozent der nach Kolumbien exportierten Konsumgüter und Industrieprodukte jetzt zollfrei sind. Die Zolltarife für die restlichen Produkte sollen innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren auslaufen. Vom Abkommen profitieren auch kleinere Exporteure. Laut „Office of the United States Trade Representative“ exportierten kleine und mittlere Unternehmen der USA 2009 insgesamt Güter im Wert von 3,1 Milliarden US-Dollar nach Kolumbien.
Importeure freuen sich auch
Manch ein Importeur freut sich ebenfalls, obwohl viele kolumbianische Güter den US-Markt auch zuvor dank des Anden-Handelspräferenz-Abkommens zollfrei erreicht haben. Allerdings musste dieses Abkommen immer wieder erneuert werden. Das schaffte bisweilen Probleme. Das Abkommen lief etwa im letzten Jahr vor dem Valentinstag ab und wurde erst im Oktober wieder erneuert, schrieb die Zeitung „The Miami Herald“ am 14. Mai 2012. Leidtragende waren unter anderem Miamis Blumenimporteure, die unter anderem Blumen aus Kolumbien und Ecuador importieren. Für sie standen in dieser Zeit zusätzliche 2,5 Millionen US-Dollar Zollgebühren pro Monat an. Das neue Handelsabkommen zwischen den USA und Kolumbien gibt ihnen nun in Bezug auf Kolumbien Sicherheit. „Viele US-Unternehmen profitieren von solchen Abkommen“, sagt Max Karagoz. Dazu gehören auch diejenigen, die bisher noch gar nicht auf dem US-Markt vertreten sind, aber dorthin möchten. Sie unterstützt das Unternehmen Alton LLC bei der Gründung einer US-amerikanischen Corporation oder Limited Liability Company (LLC). Es übernimmt dabei die Formalitäten und sorgt auf Wunsch durch ergänzende Dienstleistungen wie die Suche nach passenden Gewerbeimmobilien oder nach geeigneten Arbeitskräften für einen schnellen Start am neuen Standort. Das gilt für Großunternehmen wie für Auswanderer, die mit der eigenen Firma ihren Lebensunterhalt sichern möchten. Das Handelsabkommen zwischen Kolumbien und den USA könnte für sie alle von Vorteil sein.